Waldabenteuer, Gartenarbeit und Tiere in der Schule!

Wo gibt’s denn sowas?

Die Wirkung von Tieren und Naturerlebnissen auf die menschliche Gesundheit und das menschliche Verhalten werden seit Jahrzehnten erforscht und bringen immer wieder erstaunlich positive Ergebnisse hervor. Heute sind sowohl die Gartentherapie als auch die „tiergestützte Therapie“ anerkannte Therapieformen, insbesondere für ältere Menschen und Kinder.
Dieses Wissen, um die positiven Wirkungen von Naturerfahrungen, möchten wir in unserer Schule für die Schüler nutzen und den Kindern und Jugendlichen zugänglich machen.

Neben allen gewöhnlichen Schulfächern, wie Deutsch, Mathe, Englisch, … ist es uns ein großes Anliegen unseren Schülern weitere, zusätzliche Angebote zu schaffen, um sie in den lebenspraktischen Bereichen zu stärken. Als Unesco Projektschule, setzen wir uns für Nachhaltigkeit ein und stärken unsere Pädagogik in dieser Richtung.

Unsere Schule liegt nicht nur wunderschön am Waldrand, umgeben von viel Grün, nein, selbst die Architektur und die Gestaltung des Geländes sollen sich an die natürlichen Formen der Natur anlehnen und somit ihre positive Wirkung auf die Entwicklung der Kinder ausstrahlen.

Zu diesen äußeren Gegebenheiten hinzu, legen wir großen Wert darauf, dass unsere Schüler viele Naturerlebnisse sammeln können. Unsere Schulkinder der unteren Klassen unternehmen dazu regelmäßig, neben den klassischen Unterrichtsstunden, kleine Ausflüge in den benachbarten Wald, wo die Kinder nach Herzenslust spielen, bauen, klettern und sich ausprobieren können. Schwedische Forscher haben in einer Studie herausgefunden, dass die Kinder, die schon früh solche Erlebnisse haben können, eine bessere motorische Koordination und größere Konzentrationsfähigkeiten besitzen.
Die körperliche Betätigung und emotionale Erweiterung, die Kinder
im unorganisierten Spiel erleben, ist abwechslungsreicher und weniger zeitgebunden als im organisierten Sport.  Diese Art von Spielzeiten werden immer mehr als wesentlicher Bestandteil einer gesunden Kindesentwicklung angesehen.

Ein weiterer, besonderer Unterrichtsinhalt erwartet jedes Jahr unsere jeweilige 3. Klasse. Dann widmen sich unsere Schüler eine gewisse Zeit im Unterricht dem Ackerbau. Die Kinder lernen unter dem Motto „Vom Korn zum Brot“ alles über den Getreideanbau, die verschiedenen Getreidearten, die Saat, die Ernte, die Verarbeitung. Und das alles nicht nur in der Theorie, sondern möglichst ursprünglich und praxisnah. Die Kinder bestellen ihren eigenen Acker, pflügen, säen, ernten, dreschen, mahlen und verarbeiten letztendlich das Mehl zu Brot. So bekommen die Kinder, alleine durchs eigene Tun, eine tiefe und neue Verbindung zur Natur.

Ab der 6. Klasse, bis zur 8. Klasse, gehört der Gartenbauunterricht in den regulären Stundenplan unserer Schüler. Im eigenen Schulgarten bauen die Kinder Obst, Gemüse und Kräuter an. Sie arbeiten in und an der Erde, pflegen und Ernten und verarbeiten die Früchte des Schulgartens. (Die Schüler hören von den kosmischen Einflüssen auf die Pflanzen, oder lernen Pflanzengruppen zu unterscheiden.)
An diese Gartenbau-Zeit innerhalb der Schule schließt sich in der 10. Klasse ein Landbaupraktikum für alle Schüler an.
Für einige Wochen gehen die Schüler auf Bauernhöfe und erfahren dort den betrieblichen Alltag. Daraus ergeben sich viele Erlebnisse und viele Eindrücke außerhalb des normalen Schulalltages. Unserer Erfahrung nach kommen die Schüler gestärkt und um ein Stück „erwachsener“ aus den Praktika zurück. Den Blickwinkel für eine gewisse Zeit zu verändern ist fürs Erwachsenwerden eine wichtige Bereicherung.

Mit all dem aber nicht genug:
in unserer Schule leben seit Beginn des letzten Jahres auch Tiere. Begonnen hat alles mit der Initiative Bienenvölker im Schulgarten zu halten.Eine Klasse hat die Aufgabe übernommen, diese Völker zu pflegen und Honig zu gewinnen. Eine Aufgabe, die ohne ein umfangreiches Wissen um die Zusammenhänge der Natur nicht zu leisten ist. Aber Schüler, die von Anbeginn gelernt haben die Natur um sich herum zu erkennen und zu schätzen, sind durchaus in der Lage, solche komplizierten Aufgaben zu lernen und verantwortungsvoll umzusetzen.
Wir Lehrer sind stolz auf unsere Schüler, die mit großem Einsatz und Willen diese Aufgaben engagiert in die Hand nehmen und auch an die kleineren Schüler weitergeben können.
Und weil wir unseren Schülern viel zutrauen und sie uns täglich ihr Verantwortungsbewusstsein in all den genannten Bereichen beweisen und weil es bewiesen ist, dass Tiere in der Umgebung von Kindern einen signifikanten Anstieg der Selbstachtung zur Folge haben, was wiederum einen positiven Einfluss auf die schulischen Leistungen hat,  haben wir uns mit weiteren, helfenden Schuleltern dazu entschlossen nun auch Hühner in unseren Schulalltag zu integrieren. Wir haben uns für alte, robuste und seltene, Rassehühner entschieden (Zwergseidenhühner, Vorwerk und Sundheimer), um auch im Sinne der Nachhaltigkeit einen Beitrag zu leisten.

Die 4. Klasse hat die Patenschaft für diese Tiere übernommen und wird seit Beginn des neuen Schuljahres in die damit verbundenen Aufgaben eingearbeitet.

Wir hoffen sehr, dass sich dieser Bereich weiter ausbauen lässt und freuen uns mit den Kindern über unser wachsendes Angebot an entwicklungsfördernden Einrichtungen an unserer Schule.