Pädagogisches Konzept der Waldorfschulen

Grundlage der Waldorfpädagogik ist die von Rudolf Steiner entwickelte Menschenkunde. Sie begreift den Menschen als eine Einheit aus Geist (Denken), Seele (Fühlen) und Körper (Wollen), als ein Wesen, das in seiner Entwicklung zu immer mehr Freiheit und Selbstbestimmung finden kann. Jeder Mensch bringt vielfältige Anlagen und Möglichkeiten mit, auf deren Entfaltung Erziehung und Unterricht hinzielen. Form und Inhalt richten sich dabei an der jeweiligen Altersstufe aus.

Praktisch sieht es so aus, dass an unserer Schule intellektuelle, kreative, künstlerische, praktische und soziale Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen gleichermaßen gefördert werden. Vom ersten Schuljahr an lernen sie zwei Fremdsprachen. Jungen und Mädchen stricken, nähen und schneidern gemeinsam in den Handarbeitsstunden und sägen, hämmern und feilen zusammen im Werkunterricht. In jeder achten und zwölften Klasse studieren sie ein anspruchsvolles Theaterstück ein und setzen sich in einer großen Jahresarbeit mit einem Thema ihrer Wahl in Theorie und Praxis auseinander. Die Fächer Gartenbau und Eurythmie sind feste, gleichberechtigte Bestandteile des Lehrplans, kein schmückendes Beiwerk.

Jeder Schultag beginnt mit einem zweistündigen Hauptunterricht, dem sogenannten Epochen-Unterricht. Dieser widmet sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen intensiv einem Schulfach, das im Laufe des Schuljahres mehrfach wechselt. An den Hauptunterricht schließt sich der Fachunterricht an, zu dem neben den oben genannten Fächern auch Sport, Religion, Musik und EDV-Unterricht gehören.